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    <p><strong>no g20 – Die Krise heißt Kapitalismus</strong></p>
    <p>Nachdem bereits im Mai 2011 der G8-Gipfel im französischen
      Deauville stattgefunden hat, wollen sich die Regierungs- und
      Finanzchefs der 20 mächtigsten Industrie- und Schwellenländer
      Anfang November 2011 im französischen Cannes treffen. Gemeinsam
      mit Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der
      Weltbank (WB) setzen sich die Staatsoberhäupter der „Gruppe der
      20″ (G20) an einen Tisch um weltweite
      „Krisenbewältigungsmaßnahmen“ in Form von Sozialabbau, Spardiktat
      und imperialistischen Interventionen zu koordinieren.</p>
    <p><strong>Die Krise heißt Kapitalismus</strong></p>
    <p>Die Krise ist längst nicht vorüber. Griechenland, Irland und
      Portugal scheinen so gut wie pleite und sind auf die „Rettung“
      durch IWF, EZB und EU angewiesen. Doch vor allem in Griechenland
      wird deutlich, was diese Abhängigkeit für die Menschen bedeutet.
      Der Ausverkauf des Landes ist in vollem Gange. Im Zuge der
      Privatisierungspolitik werden einst staatliche Bereiche an
      ausländische, nicht zuletzt auch an deutsche Investoren,
      ausverkauft. Erkämpfte soziale Standards werden zurückgenommen,
      das Renteneintrittsalter wird heraufgesetzt, die Löhne sinken. Was
      in Griechenland in zugespitzter Form zu beobachten ist, nämlich
      die Umverteilung des Reichtums von unten nach oben, steht überall
      auf der Tagesordnung.</p>
    <p>Gerade auch in Deutschland setzt sich der Abbau der
      Sozialstaatlichkeit fort, Leistungen werden gekürzt, der
      Arbeitsmarkt „flexibilisiert“, was für viele Menschen nichts
      anderes bedeutet als Arbeitlosigkeit und sozialer Abstieg. Die
      Grundbedürfnisse der Menschen werden geopfert um weiterhin die
      Profitinteressen des Finanz- und Wirtschaftssektors durchzusetzen.
      Eine Sozialisierung der Verluste findet statt und damit
      einhergehend die Privatisierung der Gewinne. Das heißt weniger
      Geld für Bildung, soziale Sicherung und Gesundheitsversorgung und
      Milliarden aus öffentlichen Geldern für sogenannte Rettungspakete.
      Die BRD setzt diese Politik nicht nur im eigenen Land konsequent
      durch, beispielsweise durch die Agenda 2010, sondern nimmt hierbei
      eine Vorreiterrolle in Europa ein.</p>
    <p>Die G20 ist offensichtlich nicht daran interessiert die
      Lebensbedingungen der lohnabhängigen Menschen zu verbessern.
      Vielmehr dient die Krise als Legitimation für Kürzungswahn und
      Sozialabbau mit dem Ziel die kapitalistischen
      Verwertungsbedingungen zu optimieren. Die Bedürfnisse der Menschen
      spielen im Kapitalismus keine Rolle. Und was bei uns prekäre
      Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit und damit soziale Ausgrenzung
      bedeutet, heißt im Trikont und in Teilen der Schwellenländer
      Hunger, Krankheit und Tod.</p>
    <p><strong>Krieg dem Krieg</strong></p>
    <p>Auf der Tagesordnung der G20 stehen längst nicht mehr nur
      wirtschaftliche Fragen. Auch eine gemeinsame „Sicherheitspolitik“
      wird immer mehr zum Thema. Durch den, seit den 80er Jahren
      voranschreitenden und durch den Wegfall der Systemkonkurrenz noch
      beschleunigten Siegeszug der neoliberalen Globalisierung, kommt es
      verstärkt zu militärischen Interventionen zur Durchsetzung
      geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen. Zum einen zeigt
      sich das darin, dass mit Hilfe von Institutionen wie IWF und
      Weltbank weltweit Wirtschaftsräume im Sinne westlicher Interessen
      restrukturiert werden. Dies äußert sich darin, dass beispielsweise
      die BRD und Frankreich derzeit Griechenland diktieren, wie es
      seinen Haushalt zu sanieren hat. Aber auch die Durchsetzung von
      Freihandelszonen in weiten Teilen des Trikonts sind hierfür ein
      Beispiel.</p>
    <p>Auf der anderen Seite gewinnen auch direkte militärische
      Interventionen und die Installation von Marionettenregimen immer
      mehr an Bedeutung. Im Irak, in Afghanistan und auch in Libyen
      zeigt sich deutlich, dass es bei diesen Ensätzen nicht um den
      Schutz von Menschenrechten und Demokratie geht sondern um die
      Sicherung von Ressourcen und um die Erschließung neuer Märkte mit
      dem erwünschten Nebeneffekt der Ankurbelung der Rüstungsindustrie,
      mit den entsprechenden Folgen für die Bevölkerung vor Ort.</p>
    <p><strong>Internationale Solidarität muss praktisch werden</strong></p>
    <p>Seit die G8-Treffen, nicht zuletzt durch zunehmende
      Gipfel-Proteste der globalisierungskritischen Bewegung, immer mehr
      in eine Legitimationskrise geraten, werden sie nun nach und nach
      von den G20 abgelöst. Gerne wird behauptet, dass die Frage der
      Legitimation nun kein Thema mehr sei, da die G20 nun ja 2/3 der
      Weltbevölkerung repräsentieren würden. Im wesentlichen handelt es
      sich jedoch um die Regierungen der reichen kapitalistischen
      Staaten, die hier am Tisch sitzen und im Sinne der besitzenden
      Klasse handeln und nicht im Sinne von 2/3 der Weltbevölkerung. Die
      weltweite Durchsetzung des neoliberalen Kapitalismus macht gelebte
      internationale Solidarität notwendiger denn je. Die herrschende
      Klasse setzt alles daran diese Solidarität im Keim zu ersticken.
      Durch die ständige Hetze gegen „faule Griechen“, die selbst Schuld
      an „ihrer Krise“ hätten, soll von den gemeinsamen Interessen der
      Lohnabhängigen hier und in Griechenland abgelenkt werden. Denn das
      Erkennen dieser Gemeinsamkeiten kann eine Waffe sein und ist
      unabdingbar für die Verteidungung sozialer Errungenschaften und
      den erfolgreichen Kampf für eine revolutionäre Perpektive jenseits
      von Hunger, Ausbeutung und Krieg. Den Klassenkämpfen weltweit, die
      sich gegen imperialistische Einflussnahme wehren muss unsere
      Solidarität gelten.</p>
    <p><strong>Auf die Straße in Freiburg gegen die G20</strong></p>
    <p>In diesem Jahr finden keine großen zentralen Gipfelproteste in
      Frankreich statt, anders als beispielsweise 2007 beim G8-Gipfel in
      Heiligendamm oder 2009 beim NATO-Gipfel in Strasbourg und Kehl.
      Wir folgen dem Aufruf der globalisierungskritischen Bewegung zu
      dezentralen Aktionen und werden am 5. November 2011 im
      Dreiländereck in Freiburg unseren Protest gegen die herrschenden
      Verhältnisse lautstark und entschlossen auf die Straße tragen.
      Beteiligt euch an der Demonstration und werdet aktiv für eine Welt
      ohne Ausbeutung und Krieg.</p>
    <p><em>Wenn ihr den Aufruf unterstützen möchtet, schreibt einfach
        eine <a href="http://g20.blogsport.de/kontakt/">Email</a>.</em>
    </p>
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