{\rtf1\mac\ansicpg10000\cocoartf102 {\fonttbl\f0\fswiss\fcharset77 Helvetica;} {\colortbl;\red255\green255\blue255;} \paperw11900\paperh16840\margl1440\margr1440\vieww11900\viewh12840\viewkind1\viewscale100 \pard\tx560\tx1120\tx1680\tx2240\tx2800\tx3360\tx3920\tx4480\tx5040\tx5600\tx6160\tx6720\ql\qnatural \f0\fs24 \cf0 "Vor den Baustellenzufahrten von Kohlekraftwerken m\'9fsste es Sitzblockaden geben wie bei den Castortransporten."\ \ Dieses Zitat stammt nicht etwa aus der Stratgiedebatte der radikalen Linken nach G8, sondern aus einem Kommentar des Stern-Jugendmagazins "neon". \ \ Noch bevor wir auch nur eine Pressemitteilung zum geplanten Klimacamp herausgegeben haben, zeigt dies, welches enorme Potential Aktionen zivilen Ungehorsams gegen den Klimawandel in Deutschland haben k\'9annten. Als widerst\'8andige Aktionsform machen sie deutlich, dass wir f\'9fr die L\'9asung unserer Probleme nicht in dieses System und seine AkteurInnen vertrauen. \ \ Jede Demonstration f\'9fr mehr Klimaschutz kann Merkel in ihrer n\'8achsten Pressekonferenz vereinnahmen - eine die Grenzen der Legalit\'8at bewusst \'9fberschreitende Blockade nicht. Zugleich setzt allein die M\'9aglichkeit eines massiven \'9akonomischen und Imageschadens die beteiligten Konzerne massiv unter Druck und beschert unseren Positionen zus\'8atzliche Aufmerksamkeit. \ \ Die Herstellung kollektiver Handlungsf\'8ahigkeit st\'8arkt auch unsere Bewegung von innen: Wenn wir den Bau einer neuen CO2-Schleuder auch nur um einige Stunden verz\'9agern, treten die beteiligten AktivistInnen aus der allgemeinen gesellschaftlichen Ohnmacht heraus und es wird deutlich, dass unser Kampf sehr wohl etwas bewirken kann. \ \ Es gibt also gute Gr\'9fnde, grenz\'9fberschreitende Aktionsformen in unsere Strategie einzubinden - und es d\'9frfte offensichtlich sein, dass das Klimacamp der ideale Ort sein wird, sie anzuwenden. \ \ Wie k\'9annten diese Aktionen aussehen? \ Die Blockaden der Zufahrtsstra\'a7en nach Heiligendamm k\'9annten als gelungenes Zusammenspiel zentral vorbereiteter und dezentraler Aktionen mit massenhafter Beteiligung dienen. Manche m\'9agen sich im Nachhinein angesichts der v\'9alligen \'86berforderung der Polizei ge\'8argert haben, dass nicht mehr drin war - doch im Vorfeld h\'8atte wohl niemand real mit dem kompletten Abschneiden des Landwegs \'9fber mehrere Stunden und zweier Stra\'a7en \'9fber drei Tage gerechnet. \ \ Diese Bilanz entbindet weder die zentralen Massenblockaden noch die dezentralen Aktionen von einer Kritik ihrer Fehler und Schw\'8achen - und wir sollten diese diskutieren, um sie nicht zu wiederholen. \ \ Ein Vorschlag aus dieser Erfahrung w\'8are, zum Klimacamp zu mindestens einem gemeinsamen Aktionstag aufzurufen und f\'9fr diesen zumindest eine Massenaktion zivilen Ungehorsams so vorzubereiten, dass auch Menschen, die ohne oder mit wenig Aktionserfahrung zum Camp kommen, daran teilnehmen k\'9annen. \ \ F\'9fr eine solche gemeinsame Aktion gibt es viel zu diskutieren: Grenzen wir unseren eigenen Aktionsrahmen ein - und wenn ja wie weit? Wie gehen wir einer polizeilichen Eskalationsstrategie aus dem Weg, ohne den Ungehorsam aufzuweichen? Wie bereiten wir die Aktion vor und wie organisieren wir uns in der Aktion? \ \ Doch auch die anderen vom Camp ausgehenden Aktionen sind nicht ohne Diskussionsstoff: Welche Absprachen m\'9fssen wir treffen, damit allen Interessierten klar ist, dass wir das Camp als sicheren Ort auch f\'9fr Fl\'9fchtlinge und Kinder wollen? Wollen wir Grenzen setzen, die vom Klimacamp ausgehende Aktionen nicht \'9fberschreiten sollen? Welche k\'9annten das sein und wie kommunizieren wir die? \ \ Es gibt also viel zu tun - und gute Gr\'9fnde, den Vorbereitungsprozess jetzt schon voran zu treiben. }