Das Klimacamp im Sommer 2008 -Campen für ein besseres Klima Die Idee Alle reden über den Klimawandel. Wir werden aktiv. Im Sommer 2008 wollen wir campen für ein besseres Klima und eine bessere Welt. Die Idee eines Klimacamps stammt aus Großbritannien, wo bereits Camps stattgefunden haben. Dieses Jahr sollen in vielen Ländern wie z.B. Schweden, Australien, Großbritannien und den USA Klimacamps veranstaltet werden. Nun hat sich auch in Deutschland eine Gruppe engagierter Menschen gefunden, die für den Sommer 2008 ein solches Camp organisiert. Das Thema Klima wird die inhaltliche Klammer des Camps bilden und von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet werden. Unser Anknüpfungspunkt ist die globale soziale Bewegung für eine gerechte Welt, die auf verschiedenen Ebenen das bestehende System in Frage stellt. Ob die Zapatisten in Chiapas, die Bewegung der Landlosen in Brasilien oder die Gipfelproteste gegen die G8 in Mecklenburg-Vorpommern: wir alle sind Teil einer gemeinsamen Bewegung. Der Vorbereitungsprozess und das Camp sind offen und leben vom Mitmachen vieler engagierter Menschen. Wir möchten möglichst viele Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen einbeziehen und Zusammenhänge zu anderen sozialen Fragestellungen und Kämpfen aufzeigen. Es soll ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Leuten mit unterschiedlichen politischen Hintergründen und Positionen geben. Die Beteiligung von Menschen, die sich Parteien oder NGOs zugehörig fühlen, ist erwünscht. Ihr Engagement soll jedoch auf individueller Ebene stattfinden, da das Projekt nicht von Organisationen vereinnahmt werden soll. Ursachen des Klimawandels Klimawandel wird häufig als rein ökologisches Problem behandelt. Die Problematik beinhaltet jedoch ebenso grundlegende politische und soziale Fragestellungen. Die Ursache des Klimawandels liegt offensichtlich in einem Wirtschaftssystem, das auf Profitorientierung, Wachstum und Konsum basiert. Neben erheblicher sozialer Ungleichheit, global aber auch in Europa und zwischen Nord und Süd, ist Klimawandel auch eine Folge dieser Wirtschaftsordnung. Wachstum und Profitorientierung stehen in Widerspruch zu den natürlichen Grenzen des Ökosystems Erde. Folgen des Klimawandels Die negativen Auswirkungen werden diejenigen am deutlichsten spüren, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. In armen Ländern des globalen Südens bestehen nicht die gleichen Möglichkeiten die negativen Folgen abzumildern wie in reichen Ländern des globalen Nordens. Auch innerhalb von Gesellschaften wird es diejenigen, die es sich finanziell leisten können Schäden abzuwenden oder auszugleichen, weniger stark treffen. Bestehende Ungleichheit wird so durch den Klimawandel verstärkt. Klimawandel hat vielfältige Auswirkungen. Wenn durch Klimawandel globale Ungerechtigkeit verstärkt wird und Menschen ihre natürlichen Lebensgrundlagen entzogen werden, wird Migration zunehmen. Schon heute ist Migration die Reaktion vieler Menschen auf das massive Nord-Süd-Wohlstandsgefälle. Auch wird der Klimawandel zu Konflikten und Kriegen um den Zugang zu Wasser oder Land und Ressourcen führen. Alternativen suchen Wenn nun Klimawandel nicht als Ursache der Probleme angesehen wird, sondern als ein Symptom von vielen, das uns zeigt, wie falsch dieses Wirtschaftssystem funktioniert, müssen wir Lösungen suchen, die darüber hinausweisen. Technische Ansätze wie Effizienzsteigerungen und ein Umstieg auf erneuerbare Energieformen sind nur dann Teil der Lösung des Problems Klimawandel, wenn sie in demokratische Strukturen eingebunden sind. Im Gegensatz zu den technischen Ansätzen dienen derzeit diskutierte Maßnahmen, wie der Emissionshandel lediglich dazu, Symptome einzudämmen, jedoch nicht, die Ursachen zu beseitigen. Der Emissionshandel funktioniert nach der Logik des bestehenden Systems und verfestigt es. Ziel muss es sein eine Lebensweise zu finden, bei der die Grenzen der Belastbarkeit unserer Umwelt in den Vordergrund treten und respektiert werden. Wir wollen eine Welt, in der soziale Rechte von Menschen und Solidarität mehr gelten, als die Profite und Machtinteressen einiger weniger. Dieses Ziel wird weder einfach so erreicht werden, noch werden sich die heute Mächtigen dieser Welt dafür einsetzen. Wir selbst müssen aktiv werden und darum kämpfen. Ein Schritt auf diesem Weg wird für uns das Klimacamp sein, das im kommenden Sommer stattfinden wird. Das Camp Wir möchten vor Ort ausprobieren, wie ein Leben ohne ökologische und soziale Ausbeutung aussehen kann. Es wird beispielsweise leckeres veganes Essen aus ökologischem Anbau der Region geben und für die Energieversorgung sollen regenerative Quellen genutzt werden. Entscheidungen werden in basisdemokratisch organisierten Plena gemeinsam getroffen und jeder Mensch kann und soll einen Beitrag zur Organisation des Campalltags leisten Eines der Hauptanliegen des Klimacamps ist es, einen gesellschaftlichen Prozess anzustoßen, um der jetzigen zutiefst ungerechten und unvernünftigen Art und Weise zu wirtschaften ein Ende zu setzen. Wir wollen die Verschärfung sozialer Ungleichheit durch den Klimawandel thematisieren. Wir möchten durch vielfältige Aktivitäten aufzeigen, dass Klimawandel nicht ein rein ökologisches Problem ist, sondern mit Begriffen wie Herrschaft, Eigentum und globalen sozialen Rechten in Verbindung steht. Diese Aktivitäten könnten zum Beispiel sein: Workshops, Vorträge und Diskussionen zu politischen Themen, ein vielseitiges Kulturprogramm mit Filmen, Musik, Clowns, Jonglage, Tanz u.v.a. Die erarbeiteten Ideen sollen durch vielfältige Aktionen aus dem Camp heraus in die Öffentlichkeit getragen werden. Dabei wollen wir uns unter anderem auf Methoden des zivilen Ungehorsams stützen. Ziel ist es, dass unsere Botschaft bei den Menschen ankommt und sie sich damit auseinandersetzen. Mach mit!!! Unsere Idee lebt vom Mitmachen. Nur wenn sich viele Menschen entscheiden, aktiv zu werden und für Veränderungen zu kämpfen, können wir real etwas erreichen. Beteilige dich an den Vorbereitungen zum Klimacamp und komm im Sommer nach xy und mach mit!!