[Dissent-fr-info] 27.5. Kiel: Dezentral against G8! 17h Hbf

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Wed May 25 03:47:43 UTC 2011


http://nog8actions.noblogs.org/2011/05/27-5-kiel-dezentral-gegen-g8-17h-hbf/

*Der G8 ist in Deauville, doch unser Protest hier in Kiel!*
Wieso das? Nun, die vergangenen Jahre haben mehr als deutlich gezeigt,
das Protest vor Ort gegen Großereignisse wie die G8- bzw. G20-Treffen,
den Nato-Gipfel oder Cop15 systematisch zurückgedrängt und
kriminalisiert wird. Die Tagungsorte werden zu Festungen, beschützt von
haufenweise Polizei, der jedes Mittel recht ist, Demonstrierende
einzuschüchtern und zu behindern. Prügelattacken mittels Schlagstöcken,
Fäusten und Tritten, Wasserwerfer, das Verschießen von tonnenweise
Pfefferspray und Tränengas ist keinesfalls eine Reaktion auf
"gewalttätige Ausschreitungen" oder gar die Verfehlung einzelner,
sondern ein geplantes, massives Vorgehen gegen all diejenigen, die sich
nicht mit den ewig gleichen Verlautbarungen der Herrschenden abfinden
wollen, für die es eh keine Alternative gibt und der Kapitalismus das
Ende der Geschichte markiert.

Wir wollen zeigen, dass es nicht nur anders geht, sondern anders gehen
muss, damit nicht nur einige wenige, sondern alle an den schönen Dingen
des Lebens teilhaben können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der
Sicherheitspolitik. Das heutzutage jede Demo von linken,
emanzipatorischen Kräften von haufenweise Polizei begleitet wird, die
jeden Anlass nutzt, um auf Demonstranten einzuprügeln, ist leider
trauriger Normalzustand. Ereignisse wie Stuttgart21, die keinesfalls
außergewöhnlich waren, sondern eben diesen alltäglichen Normalzustand
widerspiegeln, haben dabei gezeigt, dass niemand, der auf die Straße
geht, vor Repressionen geschützt ist. Es ist dabei traurig zu sehen, wie
eine kritische Berichterstattung in den Massenmedien erst dann einsetzt,
wenn nicht die üblichen Verdächtigen, also Autonome, Fußballfans oder
KurdInnen davon betroffen sind. Aber dabei bleibt es ja nicht. Die
Kriminalisierung von Blockaden von Naziaufmärschen, die Durchsuchung
linker Buchläden und Projekte, das Einschleusen von Spitzeln, die
europaweit agieren können, alles unter dem Motto der Extremismustheorie,
die Protest gegen die herrschenden Verhältnisse als extremistisch
diffamiert und mit fatalen Gleichsetzungen operiert. Und das ist nur
das, was uns als progressive, emanzipatorische Kräfte direkt betrifft.
Unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus
haben wir in den letzten Jahre eine beispiellose Verschärfung der
Überwachung von staatlicher Seite erlebt. Ein Ende ist dabei noch lange
nicht in Sicht. Und diese Politik macht an Ländergrenzen nicht halt.

Der Ausbau des EU-Grenzregimes in den letzten Jahren ist dafür das beste
Beispiel. Die Menschen, die schon heute massivst unter den Folgen des
globalen Kapitalismus zu leiden haben, in ihrer Heimat keine Perspektive
mehr sehen und sich deshalb aufmachen, um in Europa ein Stück vom Kuchen
anstatt ein paar mageren, keinesfalls sattmachenden Krümeln abzukommen,
sehen sich mit einem menschenverachtenden, tödlichen Grenzregime
konfrontiert. Angeführt von der EU-Agentur Frontex wird alles versucht,
um ja niemanden nach Europa zu lassen. Massive Kontrollen und
Repressionen sollen dabei Protest delegitimieren und marginalisieren, so
dass am Ende alle brav an den gerechten Kapitalismus glauben, der das
Leben aller besser macht.

Darauf lassen wir uns nicht ein. Wir glauben weder an das Märchen vom
alternativlosen Kapitalismus noch lassen wir uns durch die Repressionen
davon abhalten, auf die Straßen zu gehen und unseren Protest kundzutun,
solange bis endlich dieses beschissene System zusammenbricht. Die
Kundgebung soll auch der Auftakt zu den Protesten gegen das Global
Economic Symposium sein, dass im Oktober hier in Kiel stattfinden wird,
und in dem, wissenschaftlich angehaucht, nach neuen Lösungen gesucht
wird, die Maschinerie des Kapitalismus noch geschmierter laufen zu lassen.

*Kundgebung am 27. Mai 2011*
17 Uhr Bahnhofsvorplatz Kiel

http://www.altemeierei.de/tiki-read_article.php?articleId=1614

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