[Dissent-fr-info] [Appel de Fribourg - Allemagne pour action decentralisé contre le G20 ] No g20 – Die Krise heißt Kapitalismus !
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Sun Sep 18 10:38:05 UTC 2011
*no g20 – Die Krise heißt Kapitalismus*
Nachdem bereits im Mai 2011 der G8-Gipfel im französischen Deauville
stattgefunden hat, wollen sich die Regierungs- und Finanzchefs der 20
mächtigsten Industrie- und Schwellenländer Anfang November 2011 im
französischen Cannes treffen. Gemeinsam mit Vertretern des
Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (WB) setzen sich
die Staatsoberhäupter der „Gruppe der 20? (G20) an einen Tisch um
weltweite „Krisenbewältigungsmaßnahmen“ in Form von Sozialabbau,
Spardiktat und imperialistischen Interventionen zu koordinieren.
*Die Krise heißt Kapitalismus*
Die Krise ist längst nicht vorüber. Griechenland, Irland und Portugal
scheinen so gut wie pleite und sind auf die „Rettung“ durch IWF, EZB und
EU angewiesen. Doch vor allem in Griechenland wird deutlich, was diese
Abhängigkeit für die Menschen bedeutet. Der Ausverkauf des Landes ist in
vollem Gange. Im Zuge der Privatisierungspolitik werden einst staatliche
Bereiche an ausländische, nicht zuletzt auch an deutsche Investoren,
ausverkauft. Erkämpfte soziale Standards werden zurückgenommen, das
Renteneintrittsalter wird heraufgesetzt, die Löhne sinken. Was in
Griechenland in zugespitzter Form zu beobachten ist, nämlich die
Umverteilung des Reichtums von unten nach oben, steht überall auf der
Tagesordnung.
Gerade auch in Deutschland setzt sich der Abbau der Sozialstaatlichkeit
fort, Leistungen werden gekürzt, der Arbeitsmarkt „flexibilisiert“, was
für viele Menschen nichts anderes bedeutet als Arbeitlosigkeit und
sozialer Abstieg. Die Grundbedürfnisse der Menschen werden geopfert um
weiterhin die Profitinteressen des Finanz- und Wirtschaftssektors
durchzusetzen. Eine Sozialisierung der Verluste findet statt und damit
einhergehend die Privatisierung der Gewinne. Das heißt weniger Geld für
Bildung, soziale Sicherung und Gesundheitsversorgung und Milliarden aus
öffentlichen Geldern für sogenannte Rettungspakete. Die BRD setzt diese
Politik nicht nur im eigenen Land konsequent durch, beispielsweise durch
die Agenda 2010, sondern nimmt hierbei eine Vorreiterrolle in Europa ein.
Die G20 ist offensichtlich nicht daran interessiert die
Lebensbedingungen der lohnabhängigen Menschen zu verbessern. Vielmehr
dient die Krise als Legitimation für Kürzungswahn und Sozialabbau mit
dem Ziel die kapitalistischen Verwertungsbedingungen zu optimieren. Die
Bedürfnisse der Menschen spielen im Kapitalismus keine Rolle. Und was
bei uns prekäre Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit und damit soziale
Ausgrenzung bedeutet, heißt im Trikont und in Teilen der Schwellenländer
Hunger, Krankheit und Tod.
*Krieg dem Krieg*
Auf der Tagesordnung der G20 stehen längst nicht mehr nur
wirtschaftliche Fragen. Auch eine gemeinsame „Sicherheitspolitik“ wird
immer mehr zum Thema. Durch den, seit den 80er Jahren voranschreitenden
und durch den Wegfall der Systemkonkurrenz noch beschleunigten Siegeszug
der neoliberalen Globalisierung, kommt es verstärkt zu militärischen
Interventionen zur Durchsetzung geostrategischer und wirtschaftlicher
Interessen. Zum einen zeigt sich das darin, dass mit Hilfe von
Institutionen wie IWF und Weltbank weltweit Wirtschaftsräume im Sinne
westlicher Interessen restrukturiert werden. Dies äußert sich darin,
dass beispielsweise die BRD und Frankreich derzeit Griechenland
diktieren, wie es seinen Haushalt zu sanieren hat. Aber auch die
Durchsetzung von Freihandelszonen in weiten Teilen des Trikonts sind
hierfür ein Beispiel.
Auf der anderen Seite gewinnen auch direkte militärische Interventionen
und die Installation von Marionettenregimen immer mehr an Bedeutung. Im
Irak, in Afghanistan und auch in Libyen zeigt sich deutlich, dass es bei
diesen Ensätzen nicht um den Schutz von Menschenrechten und Demokratie
geht sondern um die Sicherung von Ressourcen und um die Erschließung
neuer Märkte mit dem erwünschten Nebeneffekt der Ankurbelung der
Rüstungsindustrie, mit den entsprechenden Folgen für die Bevölkerung vor
Ort.
*Internationale Solidarität muss praktisch werden*
Seit die G8-Treffen, nicht zuletzt durch zunehmende Gipfel-Proteste der
globalisierungskritischen Bewegung, immer mehr in eine
Legitimationskrise geraten, werden sie nun nach und nach von den G20
abgelöst. Gerne wird behauptet, dass die Frage der Legitimation nun kein
Thema mehr sei, da die G20 nun ja 2/3 der Weltbevölkerung repräsentieren
würden. Im wesentlichen handelt es sich jedoch um die Regierungen der
reichen kapitalistischen Staaten, die hier am Tisch sitzen und im Sinne
der besitzenden Klasse handeln und nicht im Sinne von 2/3 der
Weltbevölkerung. Die weltweite Durchsetzung des neoliberalen
Kapitalismus macht gelebte internationale Solidarität notwendiger denn
je. Die herrschende Klasse setzt alles daran diese Solidarität im Keim
zu ersticken. Durch die ständige Hetze gegen „faule Griechen“, die
selbst Schuld an „ihrer Krise“ hätten, soll von den gemeinsamen
Interessen der Lohnabhängigen hier und in Griechenland abgelenkt werden.
Denn das Erkennen dieser Gemeinsamkeiten kann eine Waffe sein und ist
unabdingbar für die Verteidungung sozialer Errungenschaften und den
erfolgreichen Kampf für eine revolutionäre Perpektive jenseits von
Hunger, Ausbeutung und Krieg. Den Klassenkämpfen weltweit, die sich
gegen imperialistische Einflussnahme wehren muss unsere Solidarität gelten.
*Auf die Straße in Freiburg gegen die G20*
In diesem Jahr finden keine großen zentralen Gipfelproteste in
Frankreich statt, anders als beispielsweise 2007 beim G8-Gipfel in
Heiligendamm oder 2009 beim NATO-Gipfel in Strasbourg und Kehl. Wir
folgen dem Aufruf der globalisierungskritischen Bewegung zu dezentralen
Aktionen und werden am 5. November 2011 im Dreiländereck in Freiburg
unseren Protest gegen die herrschenden Verhältnisse lautstark und
entschlossen auf die Straße tragen. Beteiligt euch an der Demonstration
und werdet aktiv für eine Welt ohne Ausbeutung und Krieg.
/Wenn ihr den Aufruf unterstützen möchtet, schreibt einfach eine Email
<http://g20.blogsport.de/kontakt/>./
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