[Kc-orga] Vereinnahmung in der taz von Perspektiventagen-Orgacrew

Jan-Hendrik Cropp jancropp at restlaufzeit.de
Do Jan 17 11:56:18 GMT 2008


Moin zusammen,

Ich kann mich in der Antwort von Jochen zu großen Teilen wiederfinden.
Leider glaube ich nicht Marcus, dass das was du versucht hast auszusagen
 in dem taz-Artikel so rüberkam. Was gesagt wurde ist:

Die Perspektiventage sind Entscheidungsinstanz für die Ausrichtung des
KlimaCamps. Das an sich ist bizarr. Genau aus den Gründen die Jochen
anführt. Das widerspricht aber auch zweitens diametral dem, was in
Kassel vereinbart wurde. Nämlich das die Vorbereitungsgruppe mit
solidarischer in Kenntnisnahme der Perspektiventage autonom
Entscheidungen trifft. In dem du das so gesagt hast und damit
Abstimmungen innerhalb der KlimaCamp-Orga Gruppe übergehst besteht für
mich schon eine deutliche Tendenz hin zur Vereinnahmung. Das liegt auch
daran, dass du für das KlimaCamp sprichst. Auch das steht diametral den
Vereinbarungen in Kassel gegenüber. Nämlich der das niemand für das Camp
und dessen Vorbereitungsgruppe sprechen kann.

Nun mag es sein, dass der taz-Redakteur nicht wahrgenommen hat, dass es
sich dabei um deine Privatmeinung handelt. Das ist allerdings nicht der
Fehler des Journalisten selbst, sondern deiner, der du scheinbar keinen
Umgang mit ihm gefunden hast oder ihm nicht klar und deutlich
kommunziert hast, das du für niemanden sprichst und dir das Erwähnte als
Privatmensch erhoffen würdest. Jeder sollte wissen, dass die Presse
einem die Worte im Munde herumdreht. Entsprechend vorsichtig aber dann
auch deutlich und bestimmt sollte mensch sein.

Und nochwas zu dem Zitat:

"dennoch: politische bewegungen müssen sich darüber streiten welche
politik sie machen will. sonst sind sie langweilig."

Wenn dieser sogenannte "Streit", wenn er denn überhaupt eine horizontale
Auseinandersetzung ist, zu Einheitsbrei führt ist es noch viel langweiliger.

In diesem Sinne, hoffe ich wie Jochen, dass die Perspektiventage zur
entgültigen Klärung und Überwindung der ganzen Camping-Diskussion führen
und die einzelne Projekte, die schon krass viel Zeit in diese
langwierigen und sich wiederholenden Debatten gesteckt haben endlich in
die konkrete Planung einsteigen können. Es wird Zeit.

Das eine ganze Anzahl an Projekten und Ideen durch horizontale
Kooperation in der Umsetzung eine erstaunliche Eigendynamik entfalten
können, bleibt meine Hoffnung.

Also dann,
Saludos Libertarios,

Jan

marcus wrote:
> lieber jan,
> 
> liebe anderen klimacämpfer_innen.
> 
> ich habe dem taz redakteur gesagt das _ich_ es gut fände wenn die
> entscheidung ob es ein mehrsäulencamp oder ein klimacamp (oder was ganz
> anderes) im nächsten jahr unter anderem gibt _hoffentlich_ auf den
> perspektiventagen entscheidet. ja, entscheidet. weil ich es besser finde
> auf einem grossen spektrenübergreifendem treffen mögliche gemeinsame
> wege zu entscheiden von denen wir alle hoffe das möglichst viele
> "mitkommen" bzw. "mitmachen" als auf einem kleineren anderen treffen.
> 
> eine vereinnahmung kann ich darin nicht erkennen. und ob die
> entscheidung dort gefällt wird ist auch kein unsinn wie alexis schreibt
> sondern war eben ein wunsch, eine meinung, eine hoffnung meinerseits.
> 
> aber wünschen, meinen, hoffen können wir alle zum glück noch vieles.
> 
> so frei sind wir menschen in dieser welt und in diesem land noch.
> 
> oder?
> 
> mit solidarischem gruss
> marcus
> 
> 
> 
> 
> Jan-Hendrik Cropp schrieb:
>> Moin zusammen,
>>
>> Auf einem morgen in der taz erscheinenden Artikel zu den
>> Perpektiventagen wird auch das KlimaCamp erwähnt. Und teilweise von
>> der Perspektiventagen-Crew vor der Presse vereinnahmt. Ich halte das
>> für politisch untragbar und eine ziemlich unsolidarische Aktion
>> einzelner Bewegungslenker. Im Artikel heißt es im ersten Abschnitt:
>>
>> "Die Frage, mit welchem Thema sich der Schwung der G-8-Proteste
>> verstetigen lässt, beschäftigt die linke Szene seit längerem. Auf den
>> am Donnerstag beginnenden Perspektiventagen steht eine Antwort zur
>> Diskussion - ein Klimacamp im Sommer, auf dem Experten, Gruppen und
>> Initiativen die Folgen des Klimawandels diskutieren. "Die Entscheidung
>> über die genaue Ausrichtung des Camps wird während des Treffens
>> fallen", sagt Marcus Grätsch, Mitorganisator der Perspektiventage."
>>
>> http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/ein-klimacamp-als-g-8-revival/?src=SZ&cHash=9689466cc2
>>
>>
>> Aha. Jetzt wissen wirs. Die Perpektiventagen als zentrale
>> Entscheidungsinstanz. Und nicht die KlimaCamp-Vorbereitungsgruppe.
>> "Das Camp". Es kann also nur _ein_ Camp im nächsten Sommer geben. Als
>> hätte es die Diskussion um mehrere Camps nie gegeben. Als wäre die
>> Mehr-Säulen-Idee nicht vielen und besonders den KlimaCampern sauer
>> aufgestoßen. Und oben drauf wurde beim letzten Treffen beschlossen das
>> niemand für das "KlimaCamp" sprechen kann. Wenn Herr Marcus Grätsch
>> als Privatperson seinen Saft zur Camping-Frage abgeben möchte, dann
>> kann er das gerne tun. Aber nicht in dieser vereinnehmdenden Art und
>> Weise ohne jegliche Rücksprache mit Menschen aus der
>> KlimaCamp-Orgagruppe.
>>
>> Was tun?
>>
>> Ich würde und werde womöglich einen Kommentar unter den Online-Artikel
>> der taz schreiben. Zweitens eine saftige Mail an die Perpektiventagen
>> / Camping07-Mailingliste und drittens vielleicht sogar ein offenes
>> Dementi an z.B. die taz selbst. Was haltet ihr davon?
>>
>> Mit säuerlichen Grüßen aus Schweden,
>>
>> Jan
>>
>> P.S.: Und ich hoffte schon die Perpektiventage wären endlich mal keine
>> Bewegungslenker-Veranstaltung und gäben Raum für kritische
>> Reflektionen statt Werbetrommelei für ein "G8-Revival" wie im Artikel
>> beschrieben.
>>
> 

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